Wir kümmern uns gerne um unseren Körper - wie steht es um unseren Geist?

Für die meisten von uns ist es normal, dass wir uns ab und zu verwöhnen lassen, unseren Körper in die Hände anderer geben, weil es ihm und damit uns gut geht. Manchmal auch erst, wenn es Einschränkungen gab, durch Überlastungen oder Unfälle. Dann wollen wir, dass unser Körper uns wieder voll und ganz zur Verfügung steht.
Aber wie sieht es mit unserer Seele und unserem Geist aus? Diese findet kaum Beachtung in unserem Alltag, oder eben erst dann, wenn uns Überlastung und Unfälle dazu nötigen. Im Gegensatz zu den körperlichen Unfällen, auf die wir wenig Einfluß haben, könnten wir im Vorfeld eine Menge tun, um die geistigen, seelischen Unfälle zu vermeiden. Alleine wir sind uns dessen nicht bewußt und suchen erst dann Rat und Hilfe, wenn das Kind schon im Brunnen liegt. Und manchmal selbst dann nicht, weil es in unserer Gesellschaft peinlich zu sein scheint eine Coach oder Therapeut zur Unterstützung heran zu ziehen.
Wir laufen im Grunde sehendes Auge in den Burn-Out, oder seit neuesten in den Burn-Off oder in die Scheidung, in den Verlust des Arbeitsplatzes, in die Entfremdung, etc., allerdings haben wir auch nicht gelernt es bewußt wahrzunehmen.
Warum ist das eigentlich so?
Weil uns das niemand beigebracht hat, unsere Eltern es ebenswenig vermittelt bekommen haben, weil die Menschen früher mehr mit der Natur und den Rhythmen in Einklang standen, weil sie früher nicht so im Stress standen, innerlich und äußerlich durch die Informationsflut und die sozialen Medien, weil das Leben früher langsamer war, usw. .... Es gibt hier sicherlich viele Gründe, alleine es ist nicht wichtig zu wissen warum, sondern es ist wichtig zu wissen:
Was kann ich denn tun?
Hierzu gibt es keine Einheitsantwort da jeder Mensch anders ist und in einer einzigartigen Situation lebt. Aber hier eine Reihe von Anregungen, die Du ausprobieren kannst. Im Grunde geht es darum Situationen zu erschaffen, um wieder mit Dir in Kontakt zu kommen und nicht nur zu funktionieren.
- Nimm Dir Auszeiten, also feste Zeiträume für Dich. Das können 3 mal 10 Minuten am Tag sein, an denen Du dich hinsetzt, alles ausschaltest und mit Dir mal in Ruhe eine Tasse Kaffee oder Tee zu trinken - ohne dabei was zu machen, sondern höre in Dich rein wie es Dir geht und was Du brauchst. Versuche einen Abend in der Woche für Dich frei zu haben, an dem Du zur Ruhe kommst und etwas tust was Dir gut tut, vielleicht ein Buch lesen, Musik hören, Dir etwa Gutes kochen, wirkliche Freunde treffen, mit denen Du Dich offen austauschen kannst. Und wenn Du in einer Partnerschaft und Familie bist, nimm Dir ein mal ein Wochenende oder gar eine ganze Woche für Dich frei.
- Finde die Zeiträuber aus Deinem Leben - was ich damit meine sind Facebook, Instagramm, Whatsapp, etc., - das können aber auch Menschen sein, die viel Zeit einfordern, aber letztlich für Dich nicht nährend sind. Frage Dich, warum Du diese Kanäle nutzt bzw. mit diesem Mensch in Kontakt bist und ob es Dir danach gut geht. Reduziere die Zeit, die Du dafür verwendest auf ein gesundes Maß und halte dies konsequent ein. (z.B. 30 Minuten am Tag).
- Finde heraus, was Du gerne machen würdest, was Du früher gerne gemacht hast und was Du vielleicht wegen des (vermeindlichen) Zeitmangels aufgeben mußtest. Am Geeignetsten etwas, das Deinen Horizont erweitert, also wo Du etwas "lernen" oder erfahren kannst und Du Dich weiter entwickelst. Unser Geist will gefordert und trainiert werden, um in Form zu bleiben.
- Suche die Nähe von Gleichgesinnten, tauche ein in die Energie von Gruppen. Hierbei ist es wichtig, dass Frauen sich in Frauen- und Männer in Männergruppen verbinden. Natürlich nicht ausschließlich ud schon gar nicht im Sinne der Trennung, aber für Männer ist so wichtig und nährend in die Energie einer Männergruppe einzutauchen. Und für Frauen auch so, alleine dort ist das schon viel selbstverständlicher.
- Mache ausgedehnte Waldspaziergänge, lass die Gedanken die sich mit Deinem Alltag, der Vergangenheit oder der Zukunft beschäftigen los und tauche einfach in die Stille und die Stimmung der Natur ein - vielleicht verbindest Du das am Wochenende mit einem Ausflug. Das tut auch Deinem Körper gut, unter anderem werden die Stresshormone deutich reduziert.
Das sind nur einige wenige Ideen, die Dir Anregungen sein können, wie Du Deine eigenen Freiräume schaffen kannst, um wieder mehr mit Dir in Verbindung zu stehen, Deinen Kopf stiller werden zu lassen, Dich mehr zu spüren, klarer in Dir zu werden wer Du bist und was Dich glücklich macht.
Und wenn Du jetzt sagen solltest: "Das klingt ja alles gut, aber das ist doch nur Theorie, denn das bekomme ich in meinem Leben nicht unter" Dann wäre genau das ein Warnsignal noch viel genauer hinzuschauen. Wenn Du magst ruf mich gerne an, vielleicht finden wir zusammen Deinen ersten Einstieg in die Umsetzung. (Völlig unverbindlich)
Herzliche Grüße
Ingo

