Innere Kündigung am Arbeitsplatz
Welche unerwarteten Folgen das für Dich und Dein Leben haben kann!

Wir denken bei
Innere Kündigung meist an unseren Arbeitsplatz und oft wird er dort auch am ehesten wahrgenommen. Aber in Wahrheit beginnt damit nicht selten unbewußt die Kündigung von uns selbst und unserem Leben!
Wir verbringen den größten Teil unseres Lebens mit der Arbeit. Zusammen mit den Wegzeiten sind das schnell 2/3 des verfügbaren Tags - den Schlaf also ausgenommen. Was macht das also mit uns, wenn wir 2/3 des Tages nicht anwesend sind und im Grunde nicht wirklich am Leben teilnehmen? Geht das wirklich spurlos an uns vorbei - und in den verbleibenden Stunden springt uns dann das Leben an?
Vielleicht ja, wenn Du Kinder hast, denn die versuchen Dich auf jeden Fall ins Leben, in Ihr Leben zu ziehen - oder einen entsprechend aktiven Partner. Aber falls nicht, wirst Du vermutlich feststellen, dass die ganzen Gefühle, Emotionen und Energien, die den ganzen Tag auf Sparflamme liefen, nicht um 19:00 auf Knopfdruck anspringen und verfügbar sind. Denn das würde von Dir Aktivität, also den bewußten Willen etwas zu tun, voraussetzen.
Und nun schau mal in Deinem Leben, gelingt Dir das? Wenn ja, wie oft und gibt es da eine Tendenz (immer weniger <-> immer besser)? Was ich oft beobachten kann ist, dass wir dann beginnen auch in den anderen Lebensbereichen wegzudämmern. Viele suchen die Animation im Außen oder erwarten dass sie von Außen, also Anderen kommt. Wenn das nicht erfolgt und wir nicht selbst gezielt in die Aktivität gehen, dann ist die Gefahr groß, dass wir uns immer mehr aus dieser Welt zurückziehen. Einfach konsumieren und uns ablenken mit TV, Netflix, PornHub, im Internet, in sozialen Medien … Und dann schlafen gehen, aufstehen, arbeiten gehen, zurückziehen, usw. usw. usw.
Das ist die innere Kündigung gegenüber uns selbst und unserem eigenen Leben !!!
So wird jeder Tag immer ein kleines bisschen grauer und Haut und Haare schließen sich dem nach und nach an. Dann warten wir nur noch auf den nächsten Urlaub oder wir verschieben es - das Leben - auf die Zeit der Rente - in der wir dann was genau machen wollen? Das was uns Spaß macht! Klar! Glaubt Ihr ernsthaft, dass es Euch dann gelingen wird, wenn es Ihr es jetzt nicht erschaffen könnt? Es gibt nicht Hartnäckigeres als Gewohnheiten. Und obendrein dürfte sich diese Passivität bis dahin so deutlich in Euren Körper festgesetzt haben (Burnout, Übergewicht, Diabetes, Herzinfarkt, Unbeweglichkeit = Schwierigkeiten mit den Gelenken), dass Ihr alleine deswegen schon gar nicht mehr in der Lage dazu sein werdet!
Erkennst Du Dich? Willst Du sehenden Auges dort hinein laufen? Also STOPP !!! Hör auf damit, durchbrich diesen Abwärtsstrudel - Nicht morgen, heute!
Wie?
Ich bin kein Freund von pauschalen Antworten, wie zum Beispiel das oft benutzte Motto:
Trenn Dich von allem, das Dir nicht gut tut. Das kann im äußersten Fall die Lösung sein, aber vorschnell entschieden bringt es mehr Leid als Nutzen. Wenn also wirklich die Arbeit der Auslöser für diesen Teufelskreis ist, dann findest Du hier einige erste Anregungen:
Die wichtigsten Fragen, die Du Dir stellen und beantworten darfst:
- Was genau zieht Dir die Energie, die Kraft, die Freude an der Arbeit, ggf. auch welche Person?
- Was genau missfällt Dir, welche Situationen sind besonders belastend?
- Was kann ich dafür tun, dass sich etwas verändert?
Wichtige Hinweise bei der Beantwortung:
- Um so konkreter um so besser, im Großen und im Kleinen.
- Auch scheinbar winzige Lösungsansätze, Änderung können tiefgreifende Auswirkungen haben. Wenn Du etwas veränderst, kannst Du oft feststellen dass sich in Deinem Umfeld auch etwas ändert. Nicht morgen aber peu à peu.
- Auch an große Änderungen/Lösungen denken, selbst wenn diese erst mal abschreckend oder unmöglich scheinen. In der Regel braucht es diese meist nicht. Dennoch ist es wichtig, dass sie in Betracht gezogen werden.
- Vor allem aus der inneren Haltung heraus: FÜR eine Änderung ins Positive und NICHT GEGEN das was jetzt ist. Du bist nicht im Kampf gegen …!
- Bei den Lösungen nur von Dir selbst ausgehen, nicht was Andere machen könnten. Das steht nicht in Deinem Einflußbereich.
Hinweise zur Durchführung
- Schreib alles auf, was Dich stört. Wirklich alles, ohne groß zu denken, einfach mal laufen lassen und es kommt nicht auf Höflichkeit, Ethik, Stil und Grammatik an.
- Danach betrache jeden Punkt noch einmal in Ruhe. Tritt dabei innerlich einen Schritt zurück und frage Dich, ob das wirklich so stimmen kann, wie das geschrieben wurde oder kamen da Emotionen durch, die das ganze gefärbt haben? Ich will damit nicht sagen, dass Emotionen "schädlich" sind, nein, sie sind ein wesentlicher Teil von uns. Aber während uns Emotionen übermannen, sind wir meist nicht in der Lage das ganze Bild wahrzunehmen.
Sobald Du damit fertig bist, widme Dich den folgende Fragen:
- Hat sich alleine durch diesen Prozess schon etwas verändert?
- Wie schaut es jetzt in Dir und Deinem Gefühl, Deiner Einstellung der Arbeit gegenüber aus?
- Ist Dir etwas klarer geworden?
Wenn Du Dich jetzt entschließt, dieser Spirale ein Ende zu setzen - und es wird Dich unterstützen diese Entscheidung laut auszusprechen - dann nimm Dir Deine Liste von Handlungsmöglichkeiten und fange mit denen an, die Dir am leichtesten fallen, selbst wenn es Dich vermutlich Überwindung kosten wird. Beobachte was passiert, welche Reaktionen sich zeigen, was das mit Dir macht , ob es in die richtige Richtung geht und dann setze die Nächsten um. Du wirst mit Sicherheit positiv überrascht werden, das kann ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung und meiner Praxis sagen. Lass Dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Und vor allem löse Dich bitte aus der Erwartung, dass das in jeder Situation, bei jedem Gegenüber funktionieren wird.
Ich hoffe, ich konnte Dich inspirieren und wünsche Dir Mut, Kraft und Ausdauer bei der Umsetzung und einen erfolgreichen Start hinein in ein lebendigeres und erfülltes Leben. Es gibt nichts Wichtigers als Du selbst. Ich meine damit Selbstachtung und Selbstliebe zu leben, nicht Egoismus.
Von Herzen
Ingo

