Dein Start ins Leben - welchen Einfluß hat er heute noch?

Ingo Göbel • 25. Mai 2023

Wie tiefgreifend sind diese frühen Prägungen noch heute für Dich?

Wenn wir heute auf den Beginn unseres Da-Seins in dieser Welt zurückblicken, stellt sich für den einen oder anderen von Euch vielleicht die Frage, inwieweit diese Zeit Einfluß auf Dein heutiges Leben haben könnte.

Und diese Frage ist nicht nur berechtigt, ganz im Gegenteil, sie ist sehr bedeutsam, denn in den ersten 7 Jahren und den 9 Monaten deiner Entstehung werden unsere Grundprogrammierungen vorgenommen - körperlich und emotional.

"Körperlich ist klar, aber emotional?" wirst Du vielleicht fragen. Genau darum geht es in diesem Beitrag.

Bereits im Mutterbauch, sobald sich unser Gehirn und unser Wesen  herangebildet haben, nehmen wir unsere Umwelt wahr. Was wir auf jeden Fall wahrnehmen ist natürlich unsere Mutter. Also körperlich über die Wärme, die Geborgenheit, als auch über die Nahrung, die über das Blut kommt. Aber wir nehmen auch wahr, in welchem Zustand sich unsere Mutter befindet. Sowohl körperlich, also ob unsere Mutter gut genährt ist oder nicht, ob sie Substanzen zu sich führt die auch das Kind aufnimmt und Einfluß auf die Entwicklung hat - positive wie negative - als auch den emotionalen Zustand. Wenn es der Mutter nicht gut geht, wenn sie zum Beispiel dauernd in Ängsten ist, in Existenzängsten möglicherweise, es ihr nicht gut geht, sie vielleicht depressiv ist, ständig unter Stress steht etc. dann bekommen wir das als Kind mit. Gerade wenn die Mutter kontinuierlich unter Stress steht, dann hat dieser Stress sowohl körperliche als auch emotionale Auswirkungen auf das Kind. Es nimmt auch wahr, in welchem energetischen Umfeld die Mutter sich befindet. Das Kind nimmt auch den Vater wahr oder andere Personen, die mit der Mutter enger interagieren - körperlich und geistig. Die energetische Wahrnehmung des Ungeborenen ist in dieser Zeit noch viel schärfer, deutlicher und kraftvoller als später, wenn weitere Kanäle hinzukommen.
 Was das Kind in dieser Phase auch sehr deutlich wahrnimmt ist, ob es geliebt wird oder ob es unerwünscht ist - oder ob es sogar Versuche gibt es "los zu werden". Gerade diese Wahrnehmung wird tief in uns verankert und beeinflußt massiv wie wir später der Welt begegnen, wie beschützt und geliebt wir uns fühlen, unser Urvertrauen als auch unser Selbstwertempfinden.

Auch die Geburt selbst hat großen Einfluß wie wir als Kind den Übergang, den Eintritt in diese Welt wahrnehmen. Wie reibungslos läuft die Geburt? Muss da, ich sage jetzt mal, nachgeholfen werden mit einer Zange, mit einer Glocke, also mit, ich sage jetzt mal, Gewalt, wie ist das meine?
Selbst wenn die Geburt leicht verläuft, für das Baby ist es Stress, denn es muß den gewohnten, warmen, schützenden Raum - seine Welt - verlassen - hinein in etwas völlig Unbekanntes. Das ist etwas, dass selbst heute den meisten von uns zumindestens ein mulmigs Gefühl bereitet und oft am Liebsten vermieden werden soll. Insofern wird auch dieser Übergang in Dir tief verankert belieben, dein Leben lang. Oft auch als Geburtstrauma benannt.

Die Geburt ist vorbei, du bist auf der Welt angekommen und jetzt bist du in der Interaktion mit deinem und mit deiner Umwelt. Das musst du erstmal verarbeiten, dass Du aus Deiner gewohnten, geschützten Umgebung heraus bist und letztlich alle, wirklich alles neu und unbekannt ist.Und eines wird Dir schnell klar, gerade am Anfang bist du absolut abhängig von deinen Eltern. Absolut. Was Wärme betrifft, was Nahrung betrifft, was Liebe betrifft. Das sind existenzielle Notwendigkeiten für Dich als Kind. Und Du hast absolut kein Verständnis - denn Du bist ja noch völlig Gefühlsbetont - wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Da bist Du schnell in der Existenzangst. Und falls das wiederholt passiert, dann bleibt diese Information in Dir gespeichert - in jeder Zelle Deines Körpers ist diese Angst dann gespeichert. Das wird zu Deiner Lebenserfahrung und wird Dein Handeln für den Rest Deines Lebens beeinflußen.


Natürlich geschieht das völlig unreflektiert. Alle diese Glaubenssätze, viele dieser Glaubenssätze entstehen in uns völlig unreflektiert. Wir tragen sie mit, bis wir sie aufdecken und auflösen oder wir tragen sie mit, bis wir wieder gehen. Und das darf euch spätestens jetzt bewusst werden, dass dies gerade in dieser frühen Kinderphase und natürlich in der Babyphase geschieht. Zudem funktioniert in diesen ersten sieben Jahren unser Gehirn anders als heute. In den ersten 6-7 Lebensjahren befindet sich unser Gehirn in der Theta-Frequenz. Dies bedeutet, dass alle Informationen, die von Autoritätspersonen - das sind unsere Eltern, Großeltern, aber auch Lehrer, Kindergärtnerinnen, aber auch ein Pfarrer sein oder Polizist sein, eben alles, was ein Kind als Autoritätsperson anerkennt - kommen, werden direkt ins Gehirn übernommen. Diese werden nicht hinterfragt, sondern als Wahrheit, als feststehende Tatsache aufgenommen und gespeichert. Das sind Grundprogrammierungen, die in uns autonom weiterlaufen und die auf unser ganzes Leben einwirken! Sie werden zu einem Teil unseres geistigen und emotionalen "Betriebssystems". 

Und dessen müssen wir uns total bewusst sein!


Wie kann sich das heute auswirken?

Beispiele:
- Du selbst hast Verhaltensweisen die Dich an Deine Mutter oder Vater erinnern. (Natürlich keine 100% "Kopie" aber Anteile oder Aspekte davon)

- Du reagierst auf Menschen oder in Situationen auf eine Art und Weise die Du Dir selbst rational nicht erklären kannst, insbesondere wenn die Reaktion im Grunde untypisch für Dich ist.

- Du fühlst Dich von Menschen angezogen oder auch abgestoßen, die Aspekte deiner Eltern leben. (z.B. wütende Menschen, laute Menschen, zögerliche etc, ...). Das können auch körperliche Attribute sein, zb. die Haarfarbe, Gestik, Körperform, Gesichtsform, ...


- Du hast (Vor-) Urteile - die uns selbst selten als solche bewußt sind - die sich nicht aus dem eigenen Erleben, also der eigenen Erfahrung erklären lassen. 


- und vieles mehr

Jetzt hast Du möglichweise einen Ansatz dafür, wo Dunach einer Antwort suchen kannst. Es könnte in deiner jüngeren Kindheit irgendwas vorgefallen sein, das sich eben geprägt hat und Deine Emotionen und Deine Reaktionen entsprechend beeinflussen. Und das bezieht sich nicht nur auf Deine Eltern sondern auf Dein engeres Umfeld.

Solche Prägungen können sehr schnell geschehen, manchmal in Sekunden - stark abhängig davon wie emotional Du als Kind die Situation wargenommen hast.


Leider übersehen wir als Eltern die Wirkung von oftmals unachtsam ausgesprochenen Sätzen und Aussagen. Ein Beispiel wäre, falls die Mutter in Abwesenheit des Vates schlecht über ihn spricht. Aus Enttäuschung, aus Verzweiflung, wie auch immer, z.B. auf Männer kann man sich nicht verlassen, sie betrügen einen ja immer. Egal ob berechtigt oder unberechtigt, das Kind kann das nicht reflektieren, es nimmt die emotionale Verzweiflung war, hört was die Mutter dazu sagt, und nimmt es dann ggf. als Wahrheit in sich auf, insbesondere wenn sich das wiederholt. Denn in der Weltanschauung des Kindes, weiß ja die Mama genauestens wie die Welt funktioniert. Und nicht selten erfolgt auch insbesondere bei Mädchen eine Solidarisierung mit der Mutter. Später wird dann dieser Glaubenssatz in alle Beziehungen unbewußt einfließen und es dürfte sehr schwierig werden dem eigenen Partner aber auch männlichen Freunden und Kollegen zu vertrauen; selbst wenn sie kognitiv glaubt ihm zu vertrauen, denn dieser Glaubenssatz wirkt unsichtbar in der Tiefe.

Später kommen dann noch die Prägungen durch die Gesellschaft und die Schule hinzu. Alleine diese übernehmen wir nicht immer und nicht so schnell und wir sind ihnen eher bewußt.

Auf diese Art und Weise wurde ein Teil unserer Persönlichkeit gelegt. Jetzt versteht Ihr Euch möglicherweise selbst ein bisschen besser.

Und falls Du Dich zum Beispiel in einer der oben genannten Situationen wiederholt wiederfindest und erfahren möchtest, warum diese Situation genau so stattgefunden hat, dann nimm Dir ein Blatt Papier, schreib auf, wie die Situation genau war, insbesondere wie Du Dich gefühlt hast und was Du wahrgenommen hast. Schreib es sehr emotional auf, Grammatik und Satzbau ist unwichtig, wichtig ist es fließe
n zu lassen und wirklich alles aufzuschreiben, selbst Dinge die Du niemals sagen würdest. Wenn Du fertig bist, lies ihn ein-, zweimal durch und bleibe tief in der Emotion. Fühle ganz bewußt wie sich das anfühlt. Dann löse Dich von der konkreten Situation und dem konkreten Menschen und spüre nach, ob Du das nicht irgendwoher kennst. Versuche am nicht im Kopf zu sein und es nicht zu zerdenken. Dann kommen vielleicht Bilder oder Gefühle aus Deiner Kindheit durch, die Dir den Weg weisen. Das kann man gut auch vor dem Schlafen machen, manchmal weiß man es dann morgends beim Aufwachen, weil ein Teil von Dir ist Nachts noch am suchen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Artikel helfen Dich ein bisschen besser kennen zu lernen und Dich und auch Andere besser zu verstehen.

Herzliche Grüße

Ingo


Rückzug bei Konflikten - Warum Weglaufen keine Lösung für emotionale Herausforderungen ist
von Ingo Göbel 16. Mai 2025
Mal ganz ehrlich, wer von uns kenn das nicht. Ein unangenehmes Gespräch steht an, ein Konflikt schwelt seit Tagen, du fühlst dich in deiner Beziehung einfach nicht mehr verstanden. Oder Ihr seit in einem Gespräch, dass aus dem Ruder läuft. Was ist dann oft der erste Impuls? Richtig – Abstand schaffen, Rückzug, oder im schlimmsten Fall: komplett weglaufen. Dieser Artikel beleuchtet, warum Distanz und Rückzug die beliebtesten, aber meist ineffektivsten Reaktionsmuster bei emotionalen Herausforderungen sind. Du erfährst, welche tieferen Ursachen hinter diesem Verhalten stecken und – viel wichtiger – welche alternativen Wege es gibt, um Konflikten konstruktiv zu begegnen. Und eines ist sicher: Probleme verschwinden nicht, nur weil wir ihnen den Rücken zukehren. Warum wir bei Konflikten weglaufen – Die Psychologie des Rückzugs Der evolutionäre Fluchtreflex Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns vor Gefahren zu schützen. Die uralte Kampf-oder-Flucht-Reaktion hat uns als Spezies überleben lassen. Bei emotionalen Bedrohungen greift unser Gehirn auf dasselbe Programm zurück: Es signalisiert "Gefahr!" und aktiviert den Fluchtmodus. Das Problem? Emotionale Konflikte sind keine Säbelzahntiger. Weglaufen mag kurzfristig Erleichterung bringen, löst aber nicht die zugrundeliegende Herausforderung. Erlernte Muster aus der Kindheit Viele unserer Reaktionsmuster haben wir bereits in der Kindheit erlernt: Wenn Gefühle in deiner Familie nicht ausgedrückt werden durften Wenn Konflikte durch Schweigen oder Türenknallen "gelöst" wurden Wenn du für emotionale Ausbrüche bestraft wurdest Diese frühen Erfahrungen prägen, wie wir als Erwachsene mit Konflikten umgehen. Oft ohne, dass wir uns dessen bewusst sind. Die Angst vor Verletzlichkeit "Was, wenn ich meine wahren Gefühle zeige und abgelehnt werde?" "Was, wenn der Konflikt eskaliert?" "Was, wenn ich die Kontrolle verliere?" "Was. wenn ich keine Antworten habe?" Diese Fragen zeigen: Hinter dem Rückzug steht oft die Angst vor Verletzlichkeit. Besonders Männer wurden häufig mit der Botschaft erzogen, dass Emotionen zeigen Schwäche bedeutet – eine toxische Vorstellung, die echte Verbindung verhindert. Die versteckten Kosten des Weglaufens Stell dir vor, du hast einen Dorn im Fuß. Du kannst ihn ignorieren und weiterlaufen – aber mit jedem Schritt dringt er tiefer ein, die Wunde entzündet sich, und irgendwann kannst du nicht mehr gehen. Genauso verhält es sich mit ungelösten emotionalen Konflikten. Einsamkeit trotz Beziehung Wenn wir uns zurückziehen, schaffen wir emotionale Distanz. Über Zeit kann dies zu einer paradoxen Situation führen: Wir sind in einer Beziehung, fühlen uns aber vollkommen einsam. Die oberflächliche Kommunikation mag funktionieren, aber die tiefe Verbindung geht verloren. Der Teufelskreis der Vermeidung Vermeidungsverhalten verstärkt sich selbst. Mit jedem vermiedenen Konflikt wird die Hemmschwelle für das nächste schwierige Gespräch höher. Was als gelegentliches Ausweichen beginnt, kann zu einem Lebensmuster werden, das nicht nur die Partnerschaft selbst sondern alle Beziehungen durchdringt. Körperliche und seelische Folgen Chronisch unterdrückte Emotionen und ungelöste Konflikte haben nachweislich negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Erhöhtes, dauerhaftes Stressniveau und Cortisolausschüttung Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme Erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörungen Psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Rückenschmerzen Warum Konfrontation Mut erfordert – letztlich aber befreit Die Kraft der Verwundbarkeit Brené Brown, renommierte Forscherin zum Thema Verletzlichkeit, hat in ihren Studien etwas Erstaunliches herausgefunden: Die Menschen, die am meisten geliebt werden und die tiefsten Verbindungen erleben, sind nicht die mit dem dicksten emotionalen Panzer – sondern jene, die den Mut haben, sich verletzlich zu zeigen. Echte Verbindung entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Authentizität. Und Authentisch zu sein bedeutet, in den jeweiligen Situationen zu zeigen, dass wir verletzt, wütend oder ängstlich sind. Der erste Schritt: Selbsterkenntnis Bevor du einen äußeren Konflikt lösen kannst, ist es wichtig zu verstehen, was in dir vorgeht: Welche Gefühle löst die Situation in Dir tatsächlich aus? Vor allem die Gefühle in der zweiten Reihe! Welche deiner Grundbedürfnisse werden nicht erfüllt? Welche alten Wunden werden durch den aktuellen Konflikt berührt? An welche längst vergangene Situation erinnert Dich dieser Konflikt (nicht mit dieser Person)? Diese Selbstreflexion ist nicht immer angenehm, aber sie ist der Schlüssel, um aus dem Reaktionsmodus herauszukommen und bewusste Entscheidungen zu treffen. Von der Konfrontation zur Verbindung Konfrontation klingt nach Kampf. Und manchmal geht es auch um Recht haben wollen. Aber tatsächlich sollte es doch um etwas anderes gehen: um mutige Kommunikation unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen, die Brücken baut statt Mauern. Eine gesunde Konfrontation könnte so aussehen: Du sprichst deine eigenen Gefühle an, ohne Vorwürfe zu machen ("Ich fühle mich..." statt "Du machst immer...") Du hörst aktiv zu, ohne sofort zu verteidigen oder anzugreifen Du bleibst bei dem aktuellen Thema, ohne alte Konflikte aufzuwärmen Du suchst nach gemeinsamen Lösungen, nicht nach dem Schuldigen Praktische Strategien für mutiges Konfliktmanagement Die Kunst des schwierigen Gesprächs Ein konstruktives Konfliktgespräch zu führen ist eine Fähigkeit, die man lernen kann: Wähle den richtigen Zeitpunkt : Nicht mitten in der Eskalation, sondern wenn beide ruhig und aufnahmefähig sind. Öffne Deinen Horizont : Öffne Dich innerlich der Möglichkeit, dass es mehr als eine Sichtweise und Lösung geben kann Setze einen klaren Rahmen : "Ich möchte über etwas sprechen, das mir wichtig ist. Hast du etwa 20 Minuten Zeit?" Verwende Ich-Botschaften : "Ich fühle mich übersehen, wenn..." statt "Du ignorierst mich immer..." Beschreibe konkretes Verhalten : "Als du gestern das Treffen abgesagt hast..." statt "Du bist so unzuverlässig..." Bleib bei einem Thema : Vermeide es, mehrere Probleme auf einmal lösen zu wollen. Emotionale Selbstregulation Um in Konfliktsituationen präsent zu bleiben, brauchst du Werkzeuge zur emotionalen Regulation: Bewusste Atmung : Tiefe Bauchatmung aktiviert den Parasympathikus und beruhigt das Nervensystem. Körperliche Erdung : Spüre bewusst deine Füße auf dem Boden, um dich zu verankern. Innerer Beobachter : Übe, deine emotionalen Reaktionen zu bemerken, ohne sofort zu handeln. Auszeit nehmen : Wenn du merkst, dass du überfordert bist, ist es legitim zu sagen: "Ich brauche kurz Zeit, um mich zu sammeln. Können wir in 30 Minuten weitersprechen?" Professionelle Unterstützung Manche Konflikte und Muster sind zu tief verwurzelt, um sie allein zu lösen. Ein Coach oder Therapeut kann dabei helfen: Unbewusste Muster zu erkennen Neue Kommunikationswege zu erlernen Alte emotionale Wunden zu heilen Innere Unsicherheit und Selbstwertthemen zu überwinden Den Umgang mit den eigenen Gefühlen zu lernen Einen sicheren Raum für schwierige Gespräche zu schaffen Vom Rückzug zur Verbindung: Eine Geschichte aus dem Leben Stell dir vor: Thomas, 42, erfolgreicher Unternehmer. Nach außen wirkt alles perfekt, aber seine Ehe steht kurz vor dem Aus. Seine Frau beschwert sich, dass er emotional nicht erreichbar ist. Bei Konflikten zieht er sich in sein Büro zurück oder bleibt länger auf der Arbeit. Die Distanz zwischen ihnen wächst täglich und bleibt inzwischen auch den Kindern nicht verborgen. Was Thomas nicht erkennt: Sein Rückzugsverhalten ist ein Muster, das er schon als Kind angenommen hat, denn in seiner Familie wurden Konflikte nie offen ausgetragen. Damit hat er nicht gelernt, wie man mit Ihnen angemessen umgeht. Zudem wirkte bei Thomas ein bei Männern sehr verbreiteter Glauben, nämlich das Gefühle zu zeigen Schwäche ist. Erst als seine Frau mit Trennung droht, sucht Thomas Hilfe. Im Coaching erkennt er sein Muster und lernt Schritt für Schritt: Seine eigenen Gefühle wahrzunehmen und zu benennen Verletzlichkeit als Stärke zu sehen, nicht als Schwäche In Konfliktsituationen präsent zu bleiben Authentisch zu kommunizieren, ohne in Verteidigung zu gehen Auch einmal keine Lösung sofort parat haben zu müssen Dieser Weg ist nicht einfach, hat seine Herausforderungen und es gibt auch Rückschläge. Aber mit jedem mutigen Gespräch wächst nicht nur sein Selbstvertrauen, sondern auch seine Verbindung mit seiner Frau. Was als "Krisenintervention" begann, führt zu einer tieferen, wahrhafteren Beziehung als zuvor. Häufige Fragen zum Umgang mit Konflikten Ist es nicht manchmal besser, Abstand zu nehmen, statt einen Konflikt zu eskalieren? Eine kurze, bewusste Pause zu nehmen, um sich zu sammeln, ist nicht dasselbe wie chronische Vermeidung. Der Unterschied liegt in der Intention: Nimmst du dir Zeit, um klarer zu werden und dann zurückzukehren? Oder nutzt du den Abstand, um dem Konflikt dauerhaft auszuweichen? Was, wenn die andere Person nicht bereit ist, zu reden oder sich zu öffnen? Du kannst niemanden zwingen, sich zu öffnen. Aber du kannst einen sicheren Raum schaffen, indem du selbst authentisch kommunizierst und zuhörst ohne zu urteilen. Manchmal braucht es Zeit und Geduld, bis Vertrauen entstehen kann. Beständigkeit und Respekt für Grenzen sind hier entscheidend. Wie erkenne ich, ob mein Rückzugsverhalten problematisch ist? Frage dich: Ist mein Rückzug ein bewusstes Selbstfürsorge-Werkzeug oder eine automatische Fluchtreaktion? Kehre ich zu Konflikten zurück, wenn ich mich gesammelt habe, oder bleiben sie dauerhaft ungelöst? Bemerken andere Menschen in meinem Leben, dass ich emotional nicht erreichbar bin? Kann man alte Muster wirklich ändern? Ja, es gibt sehr wirksame Methoden und dennoch braucht es Zeit, Bewusstsein und Übung. Unser Gehirn hat eine erstaunliche Fähigkeit zur Neuroplastizität – wir können neue neuronale Verbindungen schaffen und alte Muster überschreiben. Mit jedem Mal, wenn du dich bewusst entscheidest, präsent zu bleiben statt wegzulaufen, stärkst du diese neuen Verbindungen. Wie finde ich die richtige Unterstützung für meine Situation? Suche nach einem Coach oder Therapeuten, der auf Beziehungsthemen und emotionale Intelligenz spezialisiert ist. Ein erstes Gespräch gibt oft Aufschluss darüber, ob die Chemie stimmt und der Ansatz zu dir passt. Wichtig ist vor allem Vertrauen und das Gefühl, wirklich gesehen zu werden. Fazit: Der mutige Weg zur authentischen Verbindung Weglaufen mag kurzfristig einfacher erscheinen, aber langfristig zahlen wir einen hohen Preis dafür: Einsamkeit trotz Beziehung, wiederkehrende Konflikte oder emotionale Stagnation. Ganz zu schweigen von den Folgen, falls Kinder betroffen sind und eine Familie auseinander bricht und anderen Auswirkungen einer Trennung bzw. Scheidung. Der mutige Weg – das Hinwenden statt Abwenden, das Aussprechen statt Verschweigen, das Fühlen statt Betäuben – mag zunächst schwerer erscheinen. Doch er führt zu etwas, das wir alle im tiefsten Inneren suchen: echte Verbindung, zu uns selbst und zu anderen. Die gute Nachricht ist: Dieser Mut kann wachsen. Mit jedem kleinen Schritt, mit jedem authentischen Gespräch, mit jeder bewussten Entscheidung, präsent zu bleiben statt wegzulaufen, stärkst du diesen Muskel. Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, den ersten Schritt zu tun. Dein Weg zu authentischen Beziehungen beginnt hier Wenn du erkannt hast, dass Rückzug und Vermeidung deine Beziehungen belasten und du bereit bist für Veränderung, unterstütze ich dich gerne auf diesem Weg. In meinem individuellen Coaching-Programm arbeiten wir gemeinsam daran: Deine unbewussten Muster zu erkennen und zu transformieren Emotionale Blockaden zu lösen Neue Kommunikationswege zu entwickeln Authentische und erfüllende Beziehungen aufzubauen Partnerschaften der neuen Zeit zu erschaffen und zu leben V ereinbare jetzt ein kostenloses Erst gespräch und erfahre, wie du den Kreislauf aus Rückzug und Einsamkeit durchbrechen kannst . --- *Dieser Artikel wurde von Ingo Göbel verfasst, Coach für persönliche Entwicklung und Beziehungsthemen. Seit 2018 unterstützt Ingo Menschen dabei, unbewusste Muster zu erkennen, emotionale Blockaden zu lösen und authentische Beziehungen zu führen.* Weitere Artikel zum Thema Beziehung und persönliches Wachstum findest du in unserem Blog .
von Ingo Göbel 19. Dezember 2023
Die Feiertage stehen vor der Tür und wir alle wünschen uns harmonische Momente mit unseren Liebsten. In der Realität sieht das leider oft ganz anders aus. Hier sind sechs Tipps für ein gelassenes Weihnachtsfest! ✨ 🚧 Grenzen setzen An Weihnachten treffen viele Erwartungen aufeinander, die wir meist versuchen zu erfüllen. Damit du bei diesem Versuch nicht verloren gehst, ist es wichtig, klare Grenzen zu ziehen. 🛑 Kommuniziere offen, was für dich machbar ist, und scheue dich nicht davor, auch mal liebevoll "Nein" zu sagen. ⛱️ Zeit für Dich und Deine Bedürfnisse Schaffe ausreichend Raum für Dich und Deine Bedürfnissse. Zeit für Rückzug, einen Spaziergang alleine, ein schönes Bad, ein Buch, ein Glas Wein in der Stille, was auch immer Dir gut tut. Das können auch nur wenige Minuten sein. Deine (mentale) Gesundheit ist wichtig! Du kannst nur dann entspannt geben, wenn es Dir selbst gut geht. 🔄 Traditionen überdenken Manchmal ist es an der Zeit sich von veralteten Traditionen zu lösen. ⌛️ Überlege, welche Formen und Rituale wirklich Freude bringen und welche sich letztlich überholt haben. Wenn es nur noch ein Festhalten an "alte Zeiten" ist, dann ist es Zeit für neue, bedeutsame Traditionen! 🌟 💖 Achtsamkeit im Umgang mit Emotionen Weihnachten verbringen wir in der Regel im Kreise unserer Herkunftsfamilie und unserer Liebsten. Oft kommen dabei Erinnerungen sowie unbewußte, nicht verarbeitete Emotionen ans Licht. Das läßt sich im Grunde gar nicht vermeiden. In diesem Wissen versuche achtsam mit Deinen Emotionen und denen der Anderen umzugehen, es nicht persönlich zu nehmen und schenke Verständnis, wo es nötig ist. 🤝 Vertrautes Miteinander Erschaffe eine Atmosphäre des Vertrauens. Gib den Menschen das Gefühl willkommen zu sein und versuche Dein Gegenüber so sein zu lassen, wie es eben ist. Die Feiertage sind weder der geeignete Zeitpunkt noch der richtige Rahmen, um Konflikte zu lösen oder gar andere Menschen zu verändern. Die Magie von Weihnachten entsteht oft durch gegenseitiges Verständnis und Mitgefühl. 🌈 Erwartungen und Reibungen meistern Akzeptiere, dass nicht alles perfekt sein muss. 🤷‍♀️ Unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse sind normal, aber wie wir damit umgehen und aus Ihnen keine Konflikte entstehen zu lassen, das macht den Unterschied aus. Finde Freude in kleinen Momenten und lass dich nicht von zu hohen Erwartungen stressen. Die 🎄Weihnachtszeit 🎄 ist eine Zeit der Liebe, des Zusammenhalts und der Freude - lasst uns versuchen, sie entspannt zu genießen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: die gemeinsame Zeit mit unseren Liebsten.👨‍👩‍👧‍👦 Ich hoffe, euch hilft der eine oder andere Tipp die Weihnachtszeit entspannter zu erleben. Frohe Weihnachten und eine besinnliche Zeit wünsche ich euch allen! Euer Ingo
von Ingo Göbel 30. November 2023
7 Schritte, mit denen du gestärkt aus jeder Krise hervorgehst 💪 Krisen sind unvermeidlich, aber wie wir mit ihnen umgehen, bestimmt unseren Weg. Hier sind 7 Schritte, die meinen Klienten (und Dir) helfen, gestärkt aus jeder Krise hervorzugehen: 1️⃣ Akzeptanz Das Erste und Wichtigste ist, die Realität der Situation zu akzeptieren. Krisen sind Teil des Lebens, und das Annehmen der Realität ist der erste Schritt zur Überwindung. Erkenne an, was ist, ohne es zu bewerten. 2️⃣ Perspektivenwechsel Versuche, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Oft eröffnen Krisen neue Wege und Möglichkeiten, die wir vorher nicht gesehen haben. Frage dich: Was kann ich aus dieser Situation lernen? 3️⃣ Lösungsorientierung Statt in dem Problem zu verharren, fokussiere dich auf mögliche Lösungen. Was kannst du tun, um die Situation zu verbessern? Selbst kleine Schritte zählen. 4️⃣ Unterstützung suchen Du musst nicht alles alleine bewältigen. Suche Unterstützung bei Freunden, Familie oder professionellen Coaches. Gemeinsam sind wir stärker. 5️⃣ Selbstfürsorge In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, auf dich selbst zu achten. Sorge für ausreichend Ruhe, Bewegung und gesunde Ernährung. Deine psychische und physische Gesundheit sollte immer Priorität haben. 6️⃣ Flexibilität Sei offen für Veränderungen und passe deine Strategien an, wenn nötig. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind Schlüsselkompetenzen in der Krisenbewältigung. 7️⃣ Dankbarkeit Selbst in schwierigen Zeiten gibt es Dinge, für die wir dankbar sein können. Konzentriere dich auf das Positive in deinem Leben. Dankbarkeit wird deine Einstellung und damit dein Wohlbefinden deutlich verbessern. Jede Krise ist auch eine Chance für Wachstum und Entwicklung. Mit diesen 7 Schritten kannst du jede Herausforderung meistern und gestärkt aus ihr hervorgehen. Damit konnte ich hoffentlich einige Impulse und Anregungen geben. Von Herzen Ingo
von Ingo Göbel 16. November 2023
Das ist keine Esoterik sondern Wissenschaft
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